Auf Wintertouren
hat sich die Mitnahme von einer möglichst leichten 1,0 L Thermosflasche und einer 0,5 L Plastikflasche pro Person für unterwegs bewährt. Aus der Plastikflasche wird zuerst
das abkühlende Wasser am Vormittag getrunken. Ab Mittag geht es dann an die Thermosflasche deren Inhalt dann auch nicht mehr kochend heiss ist.
Trinkschläuche gefrieren bei Minustemperaturen irgendwann, irgendwo (da hilft auch kein Neoprenüberzug!) und dann hat man echte Trinkwasserprobleme! Im Sommerhalbjahr haben sich die
Trinkschläuche von PLATYPUS oder GERBER dagegen sehr bewährt. Es ist einfach praktisch und energiesparend mal kurz ein Schlückchen zu nehmen ohne den Rucksack absetzen zu müssen. Die Big Zips von Platypus und das GERBER Reservoir sind da eindeutig meine Favoriten, da sie wirklich
geschmacksneutral sind, was man von 90% der auf dem Markt angebotenen sonstigen Trinksysteme nicht behaupten kann, und sie sind durch die breite Falzöffnung leicht zu reinigen und zu trocken - das ist von
grosser Bedeutung wenn man auf Schimmel & Co. verzichten will. Am besten den Schlauch nach Gebrauch vom Ventil und Sack trennen und ein paar mal kräftig durch die Luft wirbeln damit die Restflüssigkeit
rauskommt. Den Sack geöffnet auf die Heizung oder in die Sonne stellen. Vor Gebrauch dann noch einmal mit kochenden Wasser ausspülen - pronto!
Zum Kochen kommt man um einen guten Benzinkocher
auf Wintertouren nicht herum. Im Sommer tut es dagegen auch ein Lagerfeuer oder der Spiritus-Brennereinsatz von Trangia. In Verbindung mit ein paar
Steinen drumherum ergibt sich ein prima Windschutz, Hitzereflektor und Topfauflage - zur Not tun es auch drei Heringe!
Beim Kochgeschirr lässt sich viel Gewicht einsparen, deshalb bevorzuge ich klar Titan! Alternativ und
leicht ist das neue Aluminium-Geschirr mit superharter Oberfläche, um Aluminiumspäne im Essen zu vermeiden. Alles andere ist einfach zu schwer (Edelstahl & Co.) oder ungesund (normales Aluminium).
Wenn es langfristig in die Wildnis geht und Fische bzw. Fleisch ein Thema ist, sollte man eine ordentliche Bratpfanne oder einen Wok nicht vergessen!
Wasser ist unser Lebenselixier - damit ist reines, sauberes Wasser gemeint. Das findet man kaum noch
unterwegs, selbst in Gebirgsbächen schwimmen ziemlich viele Mikroben, die uns den Tag verderben können. Deshalb sollte man bei der Wasserreinigung keine Kompromisse eingehen. Das beste ist ein MSR
Waterworks Filter oder Katadyn Vario mitzunehmen. Sie sind voll zerlegbar, haben eine hohe Filterleistung und man kann sie leicht bedienen ohne vorher ein Bodybuilding Studio besucht zu haben. Ach
ja, sie sind auch noch sehr robust. Beim Reinigen sollte man allerdings nicht die Keramik-Filterkerze runterfallen lassen! Neu ist der MSR MIOX Purifier
, ein revolutionärer kleiner Stift der durch ein bestimmtes Verfahren mit Zusatz von Salz ein konzentriertes Oxidantien-Gemisch erstellt das dem Trinkwasser beigefügt wird und
alles Leben im Wasser abtöten soll. Nachdem ich ein Testmodell ausprobiert habe war ich doch enttäuscht. Das Gerät funktioniert mit exotischen Fotobatterien und hat leider überhaupt nicht funktioniert.
Wahrscheinlich war es technisch defekt - aber hey, da hängt meine Gesundheit dran! Davon ab gibt es das Batterie Problem und dann muss man noch einen Salzvorrat dabei haben. Hmm, nichts für mich und auf die
Reklamationen kann ich verzichten. Besser ist da schon der SteriPEN! Ein entfernt an einen Vibrator erinnerndes Teil das über UV-Licht
funktioniert. Einfach ins Wasser halten und die DNA der Bakterien und Viren wegbrutzeln! Dass es funktioniert sieht man am UV-Licht. 1 Liter Wasser soll in 90 Sekunden Bakterien und Virenfrei sein. Damit
ist der SteriPEN der schnellste Entkeimer auf dem Markt, einzig Mignon Batterien braucht man zum Betrieb. Die Batterien sind der Schwachpunkt im Winter, wenn sie aufgrund der Kälte wenig Leistung bringen. Da
hilft nur die Batterien am Körper zu tragen. Den Steripen gibt es auch batterielos mit Kurbel für den Heimeinsatz! Das nächstbeste Wasserentkeimungsmittel ist wohl AQUAMIRA
- eine für uns harmlose Chemikalie, die den Mikroben ihren Sauerstoff nimmt. Dann gibt es noch Chor/Silberionen Präparate - zuverlässig aber
nichts für Schwangere und Kleinkinder und damit auch nichts für mich - obwohl ich weder das eine noch andere bin... Der Nachteil bei dem Miox Filter, dem SteriPEN und den Chemikalien ist dass Schwebeteile, übler
Geschmack und Pestizide/Schwermetalle nicht aus dem Wasser entfernt werden - bei echten Wasserfiltern wie dem Vario ist das durchaus der Fall!
Deshalb sind die Wasserentkeimer eher was für das Hotelzimmer, klare Gebirgsbäche und -seen oder für den Prepper, der seine überlagerten Wasservorräte entkeimen möchte.
Nachdem ich einmal mit Salmonellen verseuchtes Wasser getrunken habe und danach tagelang die
Leistungsfähigkeit eines 100jährigen hatte steht ein Wasserfilter ganz oben auf meiner Prioritäten Liste!
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